Wohngebiet nördlich Frankfurter Berg - Hilgenfeld
Herr Michael Theis
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Projektbeschreibung
Planungsanlass
Da in Frankfurt am Main die Bevölkerung weiterhin deutlich wächst, besteht auch künftig ein anhaltend hoher Bedarf an zusätzlichen Wohnungen, dem unter anderem mit der Schaffung attraktiver Wohngebiete begegnet werden soll. In diesem Zusammenhang sollen mit dem aufzustellenden Bebauungsplan Nr. 813 die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die weitere Realisierung des Wohnquartiers „Hilgenfeld“ geschaffen werden.
Planungsgebiet
Das Plangebiet liegt im Norden Frankfurts am Rand des Niddatals nördlich der bebauten Ortslage im Stadtteil Frankfurter Berg. Es wird im Osten durch die Homburger Landstraße und im Süden durch die Trasse der Main-Weser-Bahn begrenzt. Nördlich schließen landwirtschaftliche Flächen mit Streuobstbeständen an. Über die fußläufig erreichbare S-Bahn-Station Frankfurter Berg besteht eine gute ÖPNV-Anbindung.
Der räumliche Geltungsbereich des aufzustellenden Bebauungsplans Nr. 813 umfasst eine Fläche von circa 17,2 Hektar. Der größte Teil ist unbebaut und wird überwiegend landwirtschaftlich genutzt (Acker und Grünland). Der Geltungsbereich schließt im Osten das bestehende Wohnquartier „Taunside“ ein.
Planungsziele
An dem dafür besonders geeigneten Standort soll ein Wohngebiet mit 850 bis 900 neuen Wohneinheiten und ergänzender Infrastruktur sowie ökologischen Qualitäten entstehen. Unterschiedlichen Bedarfen an Wohn-, Bau- und Eigentumsformen soll dabei Rechnung getragen werden. Das Gebiet soll durch klar ablesbare Räume, Plätze und Nachbarschaften gegliedert und durchgrünt werden. Gleichzeitig soll ein effektives Straßen- und Wegesystem entstehen, das den allgemeinen und speziellen Anforderungen aller Verkehrsteilnehmer gerecht wird.
Anforderungen, die sich aus dem Klimawandel ergeben, sollen bei der Planung genauso Berücksichtigung finden wie die Rückhaltung und Bewirtschaftung von Niederschlagswasser sowie eines ausreichenden Immissionsschutzes. Eine besondere Rolle kommt zudem der Berücksichtigung der Bestandsbebauung „Taunside“, der Ausbildung einer zentralen Quartiersmitte, der Vernetzung des Gebietes mit der freien Landschaft sowie der fußläufigen Verbindung zum S-Bahnhof Frankfurter Berg zu.
Planungsverlauf
Nächste Planungsschritte: Satzungsbeschluss des Bebauungsplans durch Stadtverordnetenversammlung und Inkrafttreten
2021 und 2022: Verhandeln und Abschließen von städtebaulichen Verträgen mit Grundstückseigentümern unter Berücksichtigung des Baulandbeschlusses für die Frankfurter Stadtentwicklung zur
- Herstellung notwendiger Erschließungsanlagen
- Sicherung von gefördertem Wohnungsbau
- Realisierung gemeinschaftlicher und genossenschaftlicher Wohnprojekte
- Schaffung von Betreuungsplätzen in Kindertageseinrichtungen
26. August - 28. September 2020: Öffentliche Auslegung des Bebauungsplans Nr. 813 zur Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden mit anschließender Auswertung der eingegangenen Stellungnahmen und Anregungen
7. Mai 2020: Baulandbeschluss für die Frankfurter Stadtentwicklung durch Stadtverordnetenversammlung
2018 und 2019 Weiterentwicklung des städtebaulichen Konzeptes unter Berücksichtigung begleitender Abstimmungen und Untersuchungen und Überführung in einen Bebauungsplanentwurf
2019: Konzeptvergabe für gemeinschaftliche Wohnprojekte und Genossenschaften
2018: Architekturwettbewerb „Wohnen für Alle“
29. Juni 2017: Beschluss einer Aufstellungsbeschlussänderung und eines Rahmenkonzeptes als Grundlage für weitere Planungen mit anschließender Weiterentwicklung zum Bebauungsplanentwurf unter begleitenden Abstimmungen und Untersuchungen
Mai 2017: Frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und der Träger öffentlicher Belange
2016: Durchführung eines städtebaulichen Ideenwettbewerbs als Grundlage für weitere Planungen
2001: Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplans Nr. 813
Mehr Informationen
Architekturwettbewerb „Wohnen für Alle“
Im Zusammenhang mit der Realisierung des Wohngebietes nördlich Frankfurter Berg - Hilgenfeld lobten das Planungsdezernat der Stadt Frankfurt am Main, das Deutsche Architekturmuseum (DAM) und die AGB FRANKFURT HOLDING im Jahr 2017 erstmals einen Architekturpreis für bezahlbares Wohnen aus. Der Wettbewerb lief unter dem Titel „Wohnen für Alle: Neues Frankfurt 2018“. Der Deutsche Städtetag, die Bundesstiftung Baukultur und die Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen waren Partner des Wettbewerbs. Am 21. Februar 2019 fand die Preisgerichtssitzung statt, in der eine Jury vier Preisträger gekürt und einen Anerkennungspreis vergeben hat.
Konzeptvergabe für Wohnprojekte und Genossenschaften
Am Freitag, 28. Juni 2019 hat ein Beirat über die Konzeptvergabe im Neubaugebiet Hilgenfeld entschieden. Insgesamt fünf gemeinschaftliche Wohnprojekte und Genossenschaften wurden ausgewählt, ihre Wohnprojekte am Hilgenfeld zu verwirklichen. Bis Ende Mai waren gemeinschaftliche und genossenschaftliche Projekte aufgerufen, sich mit einem überzeugenden Konzept für die Vergabe von Flächen im Neubauquartier Hilgenfeld zu bewerben. Von den 13 Bewerbern haben sich folgende fünf durchgesetzt: Freunde fürs Leben, Familiensinn 2.0, Kooperation Frankfurt, Mietbauhaus Hilgenfeld und Nest Frankfurt.