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Südlich Rödelheimer Landstraße

Thema:
Städtebaulicher Entwurf, Büro, Gewerbe, Wohnen
Stadtteil: Ortbezirk:
2, 7
Gebietsgröße:
28,5 ha
Kontakt:

Herr Ingo Lachmann
Telefon: +49 (0)69 212 34404


Projektbeschreibung

Planungsanlass
Das Planungsgebiet nördlich der S-Bahngleise war als Industriegebiet ausgewiesen, der Entwicklungsstand entsprach jedoch seit langem nicht mehr dieser Festsetzung. Gründe hierfür waren betriebliche Umstrukturierungen und die Ansiedlung neuer Nutzungen, die dort in den vergangenen Jahren stattgefunden haben.
Durch die fehlende Übereinstimmung von Planungsrecht und Nutzungsstruktur bestand eine unklare Situation für die gewerblichen Nutzer, die im oder am Rande des Planungsgebiets wohnende Bevölkerung sowie für die Grundstückseigentümer der brach liegenden oder im Umbruch befindlichen Grundstücke.
Bei der Nachfrage nach neuen Nutzungsmöglichkeiten für brachgefallene Grundstücke oder die Umnutzung von Gebäuden ging und geht es im Wesentlichen um Nachfragen nach Wohnbaumöglichkeiten. Durch Wegzüge und Betriebsaufgaben stehen im mittleren und östlichen Teilbereich große Flächen für eine Umstrukturierung und Festigung eines Wohnstandorts zur Verfügung.
Diese grundlegenden Änderungen der Rahmenbedingungen führten insgesamt zur Notwendigkeit, eine neue städtebauliche Lösung zu schaffen.

Plangebiet
Die Main-Weser-Bahn begrenzt das Plangebiet im Osten, die Rödelheimer Landstraße im Norden, die Ludwig-Landmann-Straße im Westen und die S-Bahn Bahnlinie Frankfurt-West – Frankfurt/Rödelheim im Süden. Zur Festsetzung einer Straßenunterführung unter der S-Bahn wurde im Süden ein Areal aus dem Baugebiet City-West in den Geltungsbereich aufgenommen. Der räumliche Geltungsbereich des Bebauungsplans Nr. 834 - Südlich Rödelheimer Landstraße - umfasst eine Fläche von circa 28,5 ha.

Planungsziel
Ziel des Bebauungsplans Nr. 834 - Südlich Rödelheimer Landstraße - ist es, ein urbanes Quartier mit Wohnnutzungen und Gewerbe- und Dienstleistungsbetrieben zu schaffen sowie den bereits begonnenen Umstrukturierungsprozess des Plangebietes durch die Verbesserung der Nutzungsmischung und -gliederung zu steuern.
Die bestehenden Gewerbebetriebe im westlichen Teil des Plangebiets sollen integriert und planungsrechtlich gesichert werden. Die aus der fehlenden Übereinstimmung von Planungsrecht und tatsächlich ausgeübten Nutzungen resultierenden Konflikte und Unsicherheiten sollen behoben werden.
Durch die Erhöhung des Grünflächenanteils wird sich zum einen die ökologische Situation verbessern, zum anderen wird sich das Plangebiet durch öffentliche Räume mit Treff- und Aufenthaltsmöglichkeiten nach innen und außen öffnen. Mit der Planung wird die innere Erschließung einschließlich der Anbindungspunkte an die äußere Erschließung optimiert werden.
Die vorhandenen Defizite in der sozialen Infrastruktur und der Versorgungssituation mit Gütern des täglichen Bedarfs werden durch Ansiedlung von der Nahversorgung dienenden Einzelhandelsbetrieben und einer neuen Grundschule in der geplanten Quartiersmitte beseitigt werden.

Projektverlauf
2022: Baubeginn Hochbau und Erschließungsmaßnahmen

21. Dezember 2021: Inkrafttreten des Bebauungsplans nach Rechtswirksamkeit der Änderungen am Regionalplan Südhessen / Regionalen Flächennutzungsplan 2010

12. Oktober 2021: Inkrafttreten des Beschlusses über die Vorwegnahme der Entscheidung nach § 76 BauGB, dadurch wurden der mittlere und östliche Teilbereich neugeordnet und Bauland für die ersten circa 2000 Wohneinheiten bereit gestellt

4. März 2021: Satzungsbeschluss des Bebauungsplans
 
2015 - 2017: Veräußerung des mittleren und östlichen Teils des Plangebietes an die Nassauische Heimstätte und die Firma Instone Real Estate mit Benennung des Plangebietes zu „Schönhofviertel“

15. August 2018: Finalisierung der Planung durch städtebaulichen Entwurf

31. August 2017:
Beschluss und Einleitung des Umlegungsverfahrens Nr. 215 nach §§ 45 ff. BauGB durch Stadtverordnetenversammlung aufgrund der Notwendigkeit eines Bodenordnungsverfahrens für die vollständige Umsetzung des Bebauungsplans

2002 - 2018:
Mehrfache und grundlegende Änderungen der Rahmenbedingungen und Zielsetzungen für das Areal
Überarbeitungen von städtebaulichen Planungen
Wiederholungen von Verfahrensschritten im Bebauungsplanverfahren

2002: Start des Projektes ausgehend von Bauabsichten des damaligen Eigentümers Siemens




Mehr Informationen

Mehrfachbeauftragungen Baufelder

Neben dem Realisierungswettbewerb zur Spange und der Mehrfachbeauftragung zum Park wurde mit den Eigentümern vereinbart und in einem städtebaulichen Vertrag festgehalten, dass zur Gewährleistung der architektonischen Vielfalt und Qualität auch für die übrigen Baufelder konkurrierende Verfahren im Form von Mehrfachbeauftragungen durchgeführt werden.

Als Fachpreisrichter wurden die Architekturprofessoren Jo Eisele aus Darmstadt und Rolf Egon Westerheide aus Aachen berufen. Die übrigen Preisrichter stellten das Planungsdezernat und das Stadtplanungsamt der Stadt Frankfurt sowie die beteiligten Eigentümer Nassauische Heimstätte Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH und Instone Real Estate. Unterstützt wurden die Verfahren von Sachverständigen der Stadtverwaltung und der beteiligten Eigentümer.

Die einzelnen Baufelder wurden nochmals in zwei bis drei Abschnitte unterteilt, so dass auch innerhalb der Baufelder die Kürung mehrerer unterschiedlicher Preisträger möglich war.


Baufelder D und E

Perspektive Goldina-Hirschberg-Straße, © Karl Dudler Architekten, Frankfurt am Main

In den Baufeldern D und E lag die besondere Herausforderung darin, angemessene Lösungen für die direkt an den Bahnstrecken gelegenen Gebäudeteile zu entwickeln und gleichzeitig differenzierte attraktive Räume im Blockinnenbereich zu erzeugen.
Neben circa 59.000 qm Bruttogrundfläche Wohnen waren als Nutzungen ein Gastronomiebetrieb mit Bezug zum Park, eine Kindertagesstätte und ein Beherbergungsbetrieb des Studentenwerks unterzubringen.


Blick in einen der Innenhöfe, © Karl Dudler Architekten, Frankfurt am Main

Aus den sieben teilnehmenden Büros

•    Florian Krieger mit Björn Schmidt, Darmstadt
•    graboski.spork architektur, Wiesbaden
•    Ortner & Ortner, Berlin
•    Karl Dudler, Frankfurt am Main
•    Léon Wohlhage, Berlin
•    Planquadrat, Darmstadt
•    Wentz & Co., Frankfurt am Main

gingen in der Jurysitzung am 14.08.2019 das Büro Planquadrat für das Baufeld E und das Büro Karl Dudler für das Baufeld D als Sieger hervor.


Fassadenansichten Block E, © Planquadrat, Darmstadt

Dabei konnte das Büro Karl Dudler besonders durch die gut organisierten Grundrisse im Baufeld D1 und das Torhaus im Baufeld D2 überzeugen, das mit der Setzung des Sonderbaukörpers im Bereich des Durchgangs den passenden Abschluss zum Innenbereich bildet.

Der Entwurf von Planquadrat besticht vor allem durch die gute Lösung für die Lärmseite in den Baufeldern E1 / E2 sowie den Mix der Wohnungsgrundrisse, der zudem eine flexible Änderung der Wohnungsanordnung ermöglicht.

Mit den Baumaßnahmen wurde im Jahr 2022 begonnen.


Baufeld C

Perspektive Baufeld C1, Ecke Rödelheimer Landstraße/Valentina-Archipowa-Straße, © Landes & Partner, Fankfurt am Main

Das Baufeld C ist charakterisiert durch seine zentrale Lage im Quartier, in der es zwischen der Rödelheimer Landstraße mit ihrer gründerzeitlichen Bebauung und dem Park, der sich durch das gesamte Schönhof-Viertel zieht vermittelt. Daher waren besondere Kriterien die Ausbildung der Wegeverbindungen von der Rödelheimer Landstraße in den Park und die Grundriss- und Fassadengestaltung zur Parkseite.

Im Baufeld ist als Nutzung ausschließlich Wohnen mit einer Bruttogrundfläche von circa 43.000 qm vorgesehen.


Perspektive Baufelder C2 und C3 vom Park, © BGF + Architekten, Wiesbaden

Aus den fünf teilnehmenden Büros

•    BITSCH+BIENSTEIN Architekten OFB, Wiesbaden
•    Landes & Partner, Frankfurt am Main
•    BGF+ Architekten, Wiesbaden
•    Meixner Schlüter Wendt Architekten, Frankfurt am Main
•    hillstudio - Hill Stahl Architekten GmbH, Frankfurt am Main

gingen in der Jurysitzung am 23.06.2020 das Büro Landes & Partner für das Baufeld C1 und das Büro BGF+ Architekten für die Baufelder C2 und C3 hervor.


Perspektive Durchwegung im Baufeld C2, © BGF + Architekten, Wiesbaden

Beide Büros konnten durch ihre Fassadengestaltung mit der Anmutung von Einzelgebäuden und einer guten Adressbildung sowie der Durchwegung zum Park überzeugen. Nach Ansicht der Jury hat das Büro Landes & Partner die beste Lösung für die nordwestliche Ecke angeboten, während das Büro BGF+ Architekten speziell im Hinblick auf die Gestaltung und Funktionalität der zum Park orientierten Gebäude die anderen Teilnehmer überragte.

Mit den Baumaßnahmen wurde im Jahr 2022 begonnen.


Baufeld F

Perspektive Baufeld F1, Ecke Goldina-Hirschberg-Straße/Karoline-Veith-Straße, © Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte Wohnstadt

Das Baufeld F grenzt im Süden an die Bahnstrecke und im Westen an die Rampe der geplanten Unterführung zur Solmsstraße. Daher sind entsprechende Abschirmungen nach außen und attraktive Räume in den Innenhöfen zu schaffen.

Ergänzend zu den circa 42.500 qm Bruttogrundfläche Wohnen ist auch eine Kindertagesstätte unterzubringen.


Perspektive Baufelder F2 und F3, Ecke Karoline-Veith-Straße/Valentina-Archipowa-Straße, © Scharnberger Architekten und Ingenieure, Frankfurt am Main

Im Gegensatz zu den anderen Baufeldern war das Verfahren von Beginn an zweigeteilt. Für das Baufeld F1 wurde von der Nassauischen Heimstätte ein interner Wettbewerb unter den Planerteams „Sonne", „Mond" und „Sterne" durchgeführt. Parallel wurde für die Baufelder F2 und F3 eine Mehrfachbeauftragung mit den Büros

•    Scharnberger Architekten, Frankfurt am Main
•    Mäckler Architekten GmbH, Frankfurt am Main
•    Menges Scheffler Architekten, Frankfurt am Main

durchgeführt.


Perspektive Kindertagesstätte Baufeld F3, © Scharnberger Architekten und Ingenieure, Frankfurt am Main

In der Jurysitzung am 21.01.2021 wurde das Büro Scharnberger Architekten als Sieger für die Baufelder F2 und F3 gekürt. Besonders überzeugen konnte neben der Gestaltung der Fassaden und der Innenhöfe auch die Positionierung und Adressbildung der Kindertagestätte. Im Baufeld F1 konnte sich das Team „Mond" aufgrund der guten Grundrissorganisation durchsetzen.

Mit den Baumaßnahmen wurde im Jahr 2022 begonnen.


Baufelder A und H

Perspektive Baufeld A3, Ecke Rödelheimer Landstraße/Joachim-Biermann-Straße, © Planquadrat, Darmstadt

Die Baufelder A3 und H1 befinden sich westlich der zentralen Quartiersspange in Nachbarschaft zu den Blöcken mit dem Einzelhandel und der Grundschule. Aufgrund der Grundstücksverfügbarkeit und der Baustellenlogistik werden diese Blöcke erst nach den anderen entwickelt werden.
Möglich sind insgesamt circa 29.500 qm Bruttogrundfläche Wohnen ergänzt um eine Kindertagesstätte im Baufeld H1.


Perspektive Baufeld A3, Südansicht vom Park, © Planquadrat, Darmstadt

Aus den drei teilnehmenden Büros

•    FFM Architekten, Frankfurt am Main
•    Planquadrat, Darmstadt
•    Wentz & Co., Frankfurt am Main

hat sich das Büro Planquadrat in der Jurysitzung am 07.10.2021 als Sieger für beide Baufelder durchgesetzt.


Perspektive Baufeld H1, Joachim-Biermann-Straße mit Kita im Erdgeschoss, © Planquadrat, Darmstadt

Besonders gelungen ist im Entwurf die Lage der Kindertagesstätte und die Einbindung der zugehörigen Freiflächen in den Block. Ebenso konnten die Adressbildung und Fassadengestaltung sehr überzeugen.

Aus Gründen der Baustellenlogistik wird auf diesen beiden Baufeldern erst in einigen Jahren mit der Umsetzung begonnen werden. 


Wettbewerbsergebnis Quartiersmitte

Modellfoto der Siegerentwürfe, Baufeld A: Ackermann + Raff, Baufled B: Menges Scheffler Architekten © Stadtplanungsamt Stadt Frankfurt am Main


Im Herbst 2018 wurde in enger Abstimmung mit der Stadt Frankfurt, insbesondere dem Stadtplanungsamt, ein Wettbewerb für die ersten beiden Baufelder ausgelobt.

Am 2. März 2019 begutachtete eine 24-köpfige Jury die zwölf eingereichten Entwürfe der Architekturbüros, die von den rund 100 Bewerbern zugelassen wurden. Als Sieger für die Bebauung des Baufelds der Nassauischen Heimstätte kürte das Preisgericht den Entwurf vom Büro Ackermann + Raff aus Stuttgart. In Bezug auf das Baufeld von Instone setzten sich Menges Scheffler Architekten aus Frankfurt am Main durch.

Gegenstand der Ausschreibung
Inhalt der Ausschreibung war die Planung für die künftige Quartiersmitte. Sie verbindet auf rund 45.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche die insgesamt rund 2.500 Wohnungen umfassenden Quartiere im Osten und Westen des Viertels. Die Quartiersmitte soll den Bewohnern des Quartiers als Treffpunkt und räumliche Mitte dienen. Mit ihren beiden Gebäudekörpern und dem Quartiersplatz dazwischen bildet sie als Zentrum zudem das städtebauliche Rückgrat des Plangebiets Südlich Rödelheimer Landstraße.

Die Nassauische Heimstätte bebaut das südlich des zentralen Platzes gelegene Areal und betritt dabei Neuland. Hessens größtes Wohnungsunternehmen realisiert hier mit der Stadt Frankfurt die erste horizontal gemischte Hybridschule Deutschlands.
Rückblick: Die Grundschule sollte in einem städtisch geprägten Gebäudeblock integriert werden. Das tradierte Bild einer freistehenden Schule mit eingezäuntem Freigelände entwickelt sich somit zu einer Schule als Baustein intensiven öffentlichen Lebens in einem nutzungsgemischten Block. Das Gebäudeensemble sollte neben der Grundschule auch Wohnungen beinhalten. Mit der "Hybridschule" erfolgt Lernen und Wohnen unmittelbar nebeneinander und/oder übereinander. 

Zur Vorbereitung des neuen Grundschulstandorts hat ein Planungsprozess für leistungsfähige Schulbauprojekte im Primarbereich, die mit Investoren umgesetzt werden sollen, stattgefunden. 

Im Zuge dieser Entwicklungsplanung, der Phase Null, wurden im Laufe des Jahres 2018 für das künftige Gebäude der neuen Grundschule im Plangebiet alle grundlegenden Kriterien und Anforderungen formuliert. 

Das Projekt war Bestandteil einer Gesamtdebatte zum Planungsrahmen von Grundschulen in Frankfurt, initiiert durch das Stadtschulamt. Im Rahmen dieses Prozesses definierten Vertreter und Vertreterinnen aus Schulen, Verwaltung, Projektentwicklung, Eltern- und Schülerschaft die Eckpunkte für einen schulischen Neubau in innerstädtischen, eng bebauten Gebieten. Die Ergebnisse tragen maßgeblich dazu bei, die Anforderungen von Pädagogik und Raumplanung miteinander zu vereinbaren und zu erfüllen. Darüber hinaus waren Sie Rahmenbedingung im nichtoffenen Realisierungswettbewerb Neubau zweier nutzungsgemischter Gebäudekomplexe sowie städtebauliche Ideen für einen Quartiersplatz.


Grundschule und Wohnen. Ackermann + Raff aus Stuttgart bauen für die Nassauische Heimstätte das südlich des zentralen Platzes gelegene Baufeld A. Visualisierung © moka-studio

Ackermann + Raff greifen in ihrem von Schulbauten in Holland und Skandinavien inspirierten Siegerentwurf die Blockrandstruktur auf und „stapeln“ die Funktionsbereiche um einen zentralen Innenhof herum. Durch Aussparungen und Auskragungen entstehen Flächen, die als interne Freibereiche sowie als Schnittstellen zum öffentlichen Raum dienen. Der Großteil der Wohnungen, die in diesem Baufeld entstehen, wird öffentlich gefördert und soll einen möglichst hohen energetischen Standard erreichen.


Einzelhandel, Kita und Wohnen, Menges Scheffler Architekten aus Frankfurt bebauen für Instone Real Estate das nördlich des zentralen Platzes gelegene Baufeld. Visualisierung © Menges Scheffler Architekten.

Instone Real Estate wird in dem nördlich des zentralen Platzes gelegenen Gebäude die Nahversorgung des neuen Quartiers realisieren: zwei Supermärkte, mehrere Einzelhandelsgeschäfte und eine zum Quartiersplatz hin ausgerichtete Gastronomie. Im ersten Obergeschoss liegen Arztpraxen oder Büros sowie eine Kindertagesstätte im Innenbereich. Die restlichen Flächen und alle übrigen Obergeschosse bleiben dem Wohnen vorbehalten. Menges Scheffler Architekten orientieren sich in ihrem Siegerentwurf an der Blockrandbebauung als Grundgerüst für eine hybride Gebäudenutzung. Mit unterschiedlichen Gebäudehöhen reagieren sie dabei auf die angedachte umliegende Bebauung. Der Wohnungsbau mit seinen unterschiedlichen Gebäudetiefen profiliert und gliedert die Baukörper zusätzlich. Auch hier soll ein Teil der Wohnungen öffentlich gefördert werden.


Grüne Mitte

Blick auf den Quartiersplatz © 3D-Bilderfabrik Köln

In Bockenheim entsteht in den kommenden Jahren auf einer Fläche von rund 27.000 Quadratmetern ein neuer Park mit Quartiersplatz. Diese Grüne Mitte liegt im Zentrum des neuen Quartiers südlich der Rödelheimer Landstraße.

Eine interdisziplinär besetzte Jury unter dem Vorsitz von Herrn Axel Lohrer hat sich am 13.11.2019 im Rahmen einer sogenannten Mehrfachbeauftragung einstimmig für den Entwurf des Büros Bierbaum.Aichele.landschaftsarchitekten aus Frankfurt ausgesprochen. Jeweils einen dritten Platz erzielten die Büros DLA Die LandschaftsArchitekten aus Wiesbaden und Sommerlaad Haase Kuhli aus Gießen. Ebenfalls teilgenommen hat das Büro Ipach Mayerhofer Landschaftsarchitekten aus Neu-Isenburg.

Das Konzept des Siegerbüros entwickelt die Freiräume als soziale Treffpunkte und Erholungsräume, die vielfältige Parkerlebnisse ermöglichen. Der Park soll im Fluss sein, sich bewegen. Die stetige und kleinteilige Veränderung und Veränderbarkeit erzeugt eine hohe Flexibilität und macht das Parkkonzept zukunftsfähig.

Den Rahmen für Aneignung und mögliche Entwicklung bildet ein mäanderndes Wegesystem, welches die unterschiedlichen Funktionsbereiche untereinander und miteinander vernetzt. Die Konzentration von aktiveren Nutzungen im Westpark und ruhigeren Attraktionen und Erlebnisräumen im Ostpark arbeitet zwei unterschiedliche, sich ergänzende Parkcharaktere heraus.
 
Der städtebaulich bewusst als Engstelle gefasste Quartiersplatz übernimmt in der dynamischen Abfolge eine übergeordnet verbindende Funktion. Es entsteht ein intensives Zentrum mit funktionaler und gestalterischer Prägung durch die angrenzende Bebauung und die Parkanlagen.

Es ist im Entwurf vorgesehen, dass der Quartiersplatz und der Park zum Teil auch als Freifläche der Grundschule mitgenutzt werden. Konkret bedeutet dies beispielsweise, dass die benötigten Sportflächen der Schule im Westpark integriert werden und dadurch als verbindendes Element für das gesamte Quartier fungieren. Die Grünfläche des Siegerentwurfs wird den vielfältigen Nutzungsanforderungen gerecht. In Verbindung mit dem hohen energetischen Standard der Wohnungen und der guten ÖPNV-Anbindung ist das Schönhof-Viertel ein Beispiel für sozial und ökologisch nachhaltige Stadtentwicklung.

Die Jury hat empfohlen, dass der Entwurf des Büros Bierbaum.Aichele.landschaftsarchitekten an kleineren Stellen überarbeitet werden soll. Die weitere Planung des Parks und Quartiersplatzes wird ab sofort von einer ämterübergreifenden Arbeitsgruppe sowie den Projektpartnern NHW und Instone koordiniert.


Städtebaulicher Entwurf

Der städtebauliche Entwurf vom 15.08.2018 bildet die Grundlage für die Festsetzungen des Bebauungsplans. Der Entwurf zeigt einen Bebauungsvorschlag, der bezüglich der Gebäudekubaturen beispielhaft darstellt, welche Strukturen im Plangebiet künftig gewünscht sind und über den Bebauungsplan planungsrechtlich gesichert werden sollen.

Städtebaulicher Entwurf_Stand August 2018 © Stadtplanungsamt Frankfurt am Main, Kartengrundlage: Stadtvermessungsamt Frankfurt am Main

Blockrand prägt Plangebiet
Prägende Struktur im gesamten Plangebiet ist der Blockrand. Die städtebauliche Gruppierung von Gebäuden in geschlossener Bauweise um einen gemeinsamen Hof wird zu Zwecken der sinnvollen Segmentierung und der Erschließung entlang der Straßen teilweise aufgebrochen. Liegen die Blockränder unmittelbar an öffentlichen Grünflächen, öffnen sich die Blockstrukturen zu einer Zeilenstruktur. Hier öffnen sich die Blockränder und ermöglichen so eine Vernetzung des privaten und öffentlichen Freiraums sowie Blickbeziehungen in die Freiflächen.

Abwechslungsreiche Gebäudetopographie durch gestaffelte Geschosshöhe
Die gestaffelte Höhenentwicklung der Gebäude von fünf bis acht Geschossen reagiert auf die umliegende Bebauung. Sie schafft eine auf den Standort bezogene abwechslungsreiche Gebäudetopographie und orientiert sich an dem Leitbild eines durchgrünten und verdichteten Stadtquartiers in hervorragender Lage.
Das städtebauliche Erscheinungsbild ist im Wesentlichen von einer durchschnittlich sechsgeschossigen Bebauung geprägt. Deren Dichte ist durch die zentrale Lage und die Größe der öffentlichen Grünflächen gerechtfertigt. Zur Vermeidung eines zu homogen-monotonen Straßenbildes werden Akzente mit Hochpunkten bis zur sogenannten Hochhausgrenze (Gebäude, bei denen der Fußboden mindestens eines Aufenthaltsraumes mehr als 22 Meter über der festgelegten Geländeoberfläche liegt) gesetzt.

Gestaltungselement der Quartiersmitte – „Die Spange“
Wesentliches Gestaltungselement ist das zentrale grüne Band. Es besteht aus zwei großzügigen öffentlichen Grünflächen sowie, je nach Ausgestaltung der Quartiersmitte, dem zentralen öffentlichen Platz.
Die Quartiersmitte - die sogenannte „Spange“ - beschreibt den Quartiersplatz sowie multifunktionale Gebäude mit öffentlichen und infrastrukturellen Nutzungen.
Die „Spange“ bildet, neben dem öffentlichen Grünzug, das städtebauliche Rückgrat des Quartiers. Damit verbindet das Gebäudeensemble die Wohnquartiere im Osten und im Westen. Somit kommt der „Spange“ auch in städtebaulicher und architektonischer Hinsicht eine herausragende und gestaltprägende Bedeutung für die Adressbildung des Quartiers zu.
Aufgrund der hohen Bedeutung für das Gesamtgebiet sollte die detaillierte Klärung der Spange und ihrer städtebaulichen Ausformung in einem Wettbewerbsverfahren geklärt werden.
 
Quartiersplatz mit hoher Aufenthaltsqualität
Der Quartiersplatz soll einen attraktiven Verweilort darstellen. Er soll den Bewohnern des Quartiers in der Funktion als Quartiersmitte als Treffpunkt und räumliche Mitte dienen. Unter Berücksichtigung der verschiedenen Nutzungen (unter anderem zentraler Zugang zur Grundschule, zum Einzelhandel) soll er dabei eine hohe Aufenthaltsqualität bieten.

Öffentliche Grünflächen
Die öffentlichen Grünflächen im zentralen Teil des Plangebiets dienen der planungsrechtlichen Sicherung zur Anlage eines Bürgerparks. Dieser soll einer vielfältigen Erholungs- und Freizeitnutzung zugänglich sein. Seine Größe beträgt etwa 2,1 ha. Es ist eine Parkanlage mit vielfältigem Charakter vorgesehen. Sie steht im Bezug zur umgebenden Bebauung und wird den Nutzungsansprüchen der Anwohner und Beschäftigten gerecht. Bestandteile der Grünfläche stehen demnach als untergeordnet Spielflächen für unterschiedliche Altersgruppen sowie Flächen zum Ausruhen und Verweilen zur Verfügung. Über Fuß- und Radwege ist die Grünfläche mit der Umgebung vernetzt. Darüber hinaus können Pausen- und Sportflächen der im Sondergebiet „Quartiersmitte“ geplanten Grundschule dort angeordnet werden.

Erhöhte Randbebauung am östlichen Ende des Parks
Das östliche Ende des Parks wird durch einen differenzierten hofartigen Gebäudekomplex mit einer zur Main-Weser-Bahnlinie erhöhten Randbebauung und einer innenliegender Gebäudegruppe geprägt.

Entwicklung gemischter Strukturen im Westen
Im Westen steht die Entwicklung gemischter Strukturen bei Bestandssicherung der vor Ort verbleibenden Betriebe im Vordergrund. Bauliche Erweiterungen sollen vor allem straßenbegleitend stattfinden. So können in den Innenbereichen die gewerblichen Nutzungen, wenn möglich, ohne Einschränkungen fortgesetzt werden. Weiterhin bleiben großflächigere Bebauungsmöglichkeiten für die Betriebe innerhalb der Baufelder möglich. Eine geschlossene, straßenbegleitende Bebauung schließt das Plangebiet nach Westen zur Ludwig-Landmann-Straße ab.

Straßenbegleitende Bebauung südlich der S-Bahn-Trasse
Südlich der S-Bahn-Trasse wird unter Einbindung der Bestandswohngebäude Ecke Solmsstraße / Verlängerung An der Dammheide die Systematik der straßenbegleitenden Bebauung aufgenommen.


Soziale Infrastruktur und Nahversorgung

Kindertageseinrichtungen
Bei einer Anzahl von insgesamt circa 2.500 neuen Wohneinheiten im Gebiet werden umgerechnet circa 12 Gruppen für die Betreuung von unter dreijährigen und 16 Gruppen für Kinder im Kindergartenalter (drei bis sechs Jahre) benötigt. Hierzu werden insgesamt sechs Kindertagesstätten mit jeweils zugeordneter Freifläche in die neue Wohnbebauung integriert.
Es soll sich bei den Kitas jeweils um in einen Gebäudekomplex eingeschobene Einrichtungen handeln. Sie werden jeweils in der Größenordnung der Geschossfläche der Hauptnutzung untergeordnet. Aus diesem Grund werden die Kitas nicht exakt lokalisiert festgesetzt, sondern nur deren Größenordnung im jeweiligen Baugebiet. Hierdurch soll die Freiheit gegeben sein, in der Entwurfsfindung des Hochbaus die Kita je nach Konzept passend einzufügen und die Freibereiche entsprechend zu verorten.

Grundschule
Aus den neu geplanten Wohneinheiten errechnet sich die Zahl von 94 zusätzlichen Schülerinnen und Schülern pro Jahrgang. Die Zahl ist ein rechnerischer Näherungswert, der im Endergebnis vom tatsächlichen Mischungsverhältnis von Wohnnutzungen zu gewerblichen Nutzungen in den „Urbanen Gebieten“ abhängig ist.
Darüber hinaus sind deutlich steigende Schülerzahlen in den benachbarten Grundschulbezirken dokumentiert. Ein deutlich erhöhter Bedarf an Grundschulplätzen wird somit ausgelöst. Am Grundschulzweig der im Umfeld bestehenden Georg-Büchner-Schule können diese Schülerinnen und Schüler nicht aufgenommen werden, da die Aufnahmekapazität des Grundschulzweigs der Georg-Büchner-Schule bereits ausgeschöpft ist. Daher besteht der Bedarf für eine weitere Grundschule im Siedlungsgebiet.
Eine vierzügige Grundschule soll zentral im Gebiet untergebracht werden und bereits in einem der ersten Bauabschnitte realisiert werden können. Die Schule liegt in der Quartiersmitte, welche als bauliche „Spange“ die westlichen und östlichen Quartiersbereiche verbindet.
Die Grundschule ist in einem städtisch geprägten Gebäudeblock integriert. Das tradierte Bild einer freistehenden Schule mit eingezäuntem Freigelände entwickelt sich zu einer Schule als Baustein intensiven öffentlichen Lebens in einem nutzungsgemischten Block.
Das Gebäudeensemble soll neben der Bildungseinrichtung auch Wohnungen beinhalten. Mit der "Hybridschule" erfolgt Lernen und Wohnen unmittelbar nebeneinander und/oder übereinander. Weil in einem solchen komplexen Modell vielfältige Wechselwirkungen zum Tragen kommen – mit Erweiterungen und Beschränkungen – gilt es zwischen Öffnung, Verschränkung und Schutzbedürfnis die Nutzungsbedarfe der Schule frühzeitig präzise zu definieren.
Zur Vorbereitung des neuen Grundschulstandorts hat ein Planungsprozess für leistungsfähige Schulbauprojekte im Primärbereich, die mit Investoren umgesetzt werden sollen, stattgefunden.
Im Zuge dieser Entwicklungsplanung, der Phase Null, wurden im Laufe des Jahres 2018 für das künftige Gebäude der neuen Grundschule im Plangebiet alle grundlegenden Kriterien und Anforderungen formuliert. Eingebunden in die Gesamtdebatte zum Planungsrahmen Grundschulen Frankfurt am Main konnten gemeinsam mit Vertreter/innen aus Schulen, Verwaltung, Projektentwicklung, Eltern- und Schülerschaft die Eckpunkte für einen schulischen Neubau in einem verdichteten innerstädtischen Gebiet präzise definiert werden. Die Ergebnisse formulieren an der Schnittstelle zwischen Pädagogik und Raum belastbare quantitative und qualitative Maßgaben für die weitere Planung. Die Ergebnisse waren außerdem Bestandteil des nichtoffenen Realisierungswettbewerbs Neubau zweier nutzungsgemischter Gebäudekomplexe sowie städtebauliche Ideen für einen Quartiersplatz.

Das Dach der Turnhalle dient als Pausenhof der Grundschule, © moka-studio

Nahversorgung
Da das Gebiet bisher gewerblich genutzt wurde, sind keine Nahversorgungsstrukturen etabliert, abgesehen von den Großhandelsbetrieben, die auch an Endverbraucher verkaufen. Auch umliegend befinden sich Wohnlagen, die weiter als 600 Meter (angenommene Fußläufigkeit) vom nächsten Supermarkt entfernt sind, namentlich die Postsiedlung im Westen, die Bebauung nördlich der Rödelheimer Landstraße sowie der südliche Teil des Industriehofs.
Zur wohnungsnahen Grundversorgung dieser Bevölkerung ist im Plangebiet ein Nahversorgungsstandort vorgesehen. Er befindet sich in zentraler Lage mit Orientierung zum Quartiersplatz und dient somit auch der Belebung des Quartiers. Rechnerisch kann dieser Standort mit der geplanten Verbindung zur City West auch weitere Kundenpotenziale in fußläufiger Distanz erschließen.