Überörtliche Zusammenarbeit
Internationale Metropole
Metropolregionen werden in Deutschland und Europa als Motoren der Raumentwicklung angesehen. Sie bestehen im Kern aus einer oder mehreren Großstädten. Zudem befinden sie sich in einem Gebiet mit einer hohen Konzentration an Einwohnern und Arbeitsplätzen oder einem eng verflochtenen Umland. Metropolregionen erfüllen im europäischen Maßstab wichtige wirtschaftliche Funktionen. Dazu zählen insbesondere Entscheidungs- und Kontrollfunktionen (Entscheidungszentren der öffentlichen Hand, der Wirtschaft und der Finanzwelt), Innovations- und Wettbewerbsfunktionen (Generierung technisch-wissenschaftlicher, sozialer und kultureller Innovationen) sowie die Gateway-Funktion (Einbindung in nationale und internationale Waren-, Personen- und Informationsströme). In den Leitbildern und Handlungsstrategien für die Raumentwicklung in Deutschland werden in Deutschland elf Europäische Metropolregionen aufgezeigt. Frankfurt am Main ist dabei die Metropole im Zentrum der Europäischen Metropolregion Frankfurt Rhein-Main. Diese ist zudem Mitglied im Initiativkreis Europäische Metropolregionen in Deutschland (IKM).
Regionale Verflechtungen
Stadtregionen bilden sich im Wesentlichen dadurch, dass sich Kernstädte und Umland zunehmend verflechten. Zu nennen sind hier z.B. wirtschaftliche Verbindungen oder Arbeits-, Einkaufs- und Freizeitpendler. Bezogen auf Frankfurt am Main können diese Beziehungen sehr weitreichend sein und bis Gießen, Fulda, Aschaffenburg und Darmstadt oder sogar noch darüber hinaus gehen. Auch in Bereichen wie Trinkwasserversorgung oder Frischluftaustausch bestehen intensive Bezüge und Wechselwirkungen. Zudem gehört die Region Frankfurt Rhein-Main zu den wirtschaftlich besonders prosperierenden Regionen mit einem starken Wachstum der Bevölkerungs- und Beschäftigtenzahl. Dies betrifft sowohl die Kernstadt als auch die meisten Kommunen im Umland. Dabei gibt es große Herausforderungen wie eine ausreichende Versorgung mit Wohnraum und die Bewältigung des steigenden Aufkommens an Verkehr. Dazu kommt die bedarfsgerechte Weiterentwicklung der sozialen Infrastruktur sowie die Sicherung der Umwelt- und Lebensqualität auch angesichts des Klimawandels.
Aufgrund der intensiven stadtregionalen Verflechtungen gilt es auch auf der Ebene der Stadtregion tragfähige Strategien und Lösungen für die oben genannten Herausforderungen zu finden. Alle Kommunen in der Region sind gehalten, hierbei ihren spezifischen Beitrag zu leisten. Aktuelle Zahlen zu verschiedenen Entwicklungen finden sich im regionalen Monitoring des Regionalverbands FrankfurtRheinMain.
Landes- und Regionalplanung
Der Landesentwicklungsplan Hessen 2000 (LEP 2000) wurde in den letzten Jahren im Rahmen mehrerer Änderungsverfahren vollständig fortgeschrieben. Die vierte und letzte Änderung trat am 04.09.2021 in Kraft. Im Rahmen der Fortschreibungen werden die große Bedeutung der Stadt Frankfurt am Main als Entwicklungsmotor für Land und Region sowie die Notwendigkeit zur Intensivierung regionaler Kooperationen betont. Weitere Informationen zur hessischen Landesplanung sind im Landesplanungsportal abrufbar. Die Stadt Frankfurt am Main bringt Ihre Anregungen zur Landes- und Regionalplanung als Stellungnahmen aktiv ein.
Die Stadt Frankfurt am Main beteiligt sich mit dem Stadtplanungsamt am Hessischen Landesprogramm „Großer Frankfurter Bogen“ (GFB). Mit dem Programm werden seit 2019 Projekte von Kommunen unterstützt, die neuen bezahlbaren Wohnraum in einem 30 Minuten-Radius mit dem Zug um oder in Frankfurt schaffen. Im September 2020 hat auch die Stadt Frankfurt am Main eine Partnerschaftsvereinbarung mit dem Land Hessen geschlossen. Über das Stadtplanungsamt wird unter anderem die Durchführung des städtebaulichen Ideenwettbewerbens zum Mertonviertel / Lurgiallee durch das Land Hessen gefördert. Mehr Informationen zum „Großen Frankfurter Bogen" erhalten Sie hier.
Auf regionaler Ebene liegt die Stadt Frankfurt am Main im Regierungsbezirk Darmstadt und ist Mitglied im Regionalverband FrankfurtRheinMain (RVFRM). Die Regionalversammlung Südhessen und der RVFRM sind für den Regionalplan Südhessen und die Regionale Flächennutzungsplanung zuständig. Das Stadtplanungsamt Frankfurt am Main unterstützt die Delegierten der Stadt in der Verbandskammer des Regionalverbands und der Regionalversammlung Südhessen in der Wahrnehmung ihrer Aufgaben.
Der Regionalplan Südhessen/Regionale Flächennutzungsplan 2010 (RPS/RegFNP 2010) stellt bundesweit eine Besonderheit dar. Dieses Planungsinstrument wurde mit der Änderung des Raumordnungsgesetzes von 1998 eingeführt und vereint die zwei sonst üblichen Ebenen der kommunalen Flächennutzungspläne und des Regionalplans in einem Planwerk. Weitere Informationen haben wir hier zusammengestellt.