Springen Sie direkt: zum Textanfang (Navigation überspringen), zur Hauptnavigation, zur Hilfsnavigation, zur Suche, zur Kontaktinformation

zur Startseite des Stadtplanungsamtes Frankfurt am Main
stadtplanungsamt-frankfurt.de
DE | EN

Hilfsnavigation

  • Hilfe
  • Darstellung

Sozialer Zusammenhalt Nied

Thema:
Stadterneuerung
Stadtteil: Ortbezirk:
6
Gebietsgröße:
320 ha
Kontakt:

Herr Felix Scharbert
Telefon: +49 (0)69 212 33026


Projektbeschreibung

Planungsanlass
Nied ist ein Stadtteil im Grünen. Zu seinen besonderen Stärken gehören die attraktive Lage zwischen den Flüssen Main und Nidda sowie die fußläufige Nähe zum Frankfurter Grüngürtel. Anderseits bestehen besondere Herausforderungen, die Anlass für die Aufnahme in das Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt– Investitionen im Quartier“ Ende 2016 waren. Das Städtebauförderprogramm wurde inzwischen umbenannt in „Sozialer Zusammenhalt“. Zur Umsetzung beantragt die Stadt Frankfurt am Main in einem Zeitraum von zehn Jahren jährlich Fördermittel vom Bund und dem Land Hessen. Zusätzlich muss sie einen kommunalen Eigenanteil einbringen.

Nied ist hinsichtlich seiner sozialen Struktur vielfältig und sehr international.  Der Anteil der Menschen, die von Transferleistungen leben müssen und auf Hilfe-, Unterstützungs- und Beratungsleistungen angewiesen sind, ist im gesamtstädtischen Vergleich hoch. Damit einher gehen besondere Anforderungen an soziale Unterstützungsstrukturen im Stadtteil.

Der historische Ortskern im Bereich der Hauptgeschäftsstraße Alt-Nied ist von Leerständen in Gewerbe- und Wohngebäuden geprägt. Mindernutzungen wie Wettbüros oder Elektronikshops senken die Attraktivität der ehemaligen Haupteinkaufsstraße.
Der Siedlungsbestand reicht vom historischen Ortskern über Wohnsiedlungen der Nachkriegszeit, Großwohnsiedlungen der 1960er und 1970er Jahre bis hin zu aktuellen Nachverdichtungsvorhaben. Der Zustand ist teilweise nicht mehr zeitgemäß oder sogar defizitär; beispielsweise hinsichtlich der Fassadengestaltung und Gemeinschaftsflächen sowie der Anpassung an aktuelle demographische und klimatische Standards.

Innerhalb Nieds gibt es wenig begrünte Straßenräume und nur unzureichend durch Fuß- und Radwege vernetzte Grünflächen. Hier besteht ein erhebliches Potenzial zur Verbesserung der Wohn- und Aufenthaltsqualität. Unzureichend barrierefreie Querungsmöglichkeiten der Bahnanlagen für Fußgänger und Radfahrer führen zu einer Isolation von einzelnen Siedlungsteilen in Nied.

Ziel des Programms „Sozialer Zusammenhalt“ ist, Nied als einen lebenswerten Stadtteil mit positiver Zukunftsperspektive zu stabilisieren und weiterzuentwickeln.

Planungsgebiet
Das festgelegte Planungsgebiet hat eine Gebietsgröße von 320 Hektar und rund 20.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Es umfasst sowohl den baulichen Siedlungsbestand des Stadtteils als auch die Freiflächen im Bereich von Main und Nidda.

Planungsziele
Durch ein Zusammenwirken von baulichen und sozialen Maßnahmen soll die Lebensqualität im Stadtteil Nied nachhaltig verbessert werden. Sichere, saubere und für alle Nutzergruppen durchdachte Wege in und zwischen den einzelnen Siedlungsteilen und Grünflächen begünstigen den Aufenthalt im Freien. Auch ansprechend gestaltete Quartiersplätze fördern ein gemeinschaftliches Stadtteilleben.

Noch mehr als Räume beeinflussen Menschen den sozialen Zusammenhalt. Die Integration und die Förderung der sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen, sprachlichen und gesundheitlichen Teilhabe verschiedener Bevölkerungsgruppen sind elementar für den Erfolg des Städtebauförderprogramms. Deshalb wird Bürgerbeteiligung großgeschrieben, bürgerschaftliches Engagement persönlich gefördert sowie die Vernetzung aller sozialen Institutionen und Akteure vorangetrieben.

Auch die Wohnungsgesellschaften werden einbezogen, um den Zusammenhalt und das Zusammenleben der Mieterschaft zu verbessern und durch geförderte, mietneutrale Umbaumaßnahmen das Wohnumfeld aufzuwerten.

Die mit diesen Planungszielen verbundene Steigerung der Lebensqualität und Umweltfreundlichkeit im Stadtteil soll sowohl allen Bewohnerinnen und Bewohnern zu Gute kommen als auch von außen wahrgenommen werden und das Image aufwerten: Nied soll im Bewusstsein der Gesamtstadt als Naherholungsziel und Stadtteil mit einer hohen Lebens- und bezahlbaren Wohnqualität verankert werden.

Projektverlauf
Das Städtebauprogramm fördert sogenannte investive Maßnahmen, dazu zählen bauliche Investitionen sowie dafür notwendige nichtinvestive Maßnahmen wie vorbereitende Untersuchungen, Konzepte und Maßnahmen zur Beteiligung und Öffentlichkeitsarbeit. Das Programm unterteilt sich in drei Phasen. In der ersten Phase wurde als Grundlage ein sogenanntes Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) erarbeitet. Es folgen die Umsetzungsphase und am Ende eine sogenannte Verstetigungsphase. Wesentlich für die Nachhaltigkeit der sozialen Stadterneuerung ist in allen drei Phasen eine kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit mit dem Ziel der breiten Informationsweitergabe und der Förderung einer engagierten Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger sowie institutioneller Akteure vor Ort.

Die Bewohnerschaft sowie örtliche Vereine und Institutionen wirken an der Umsetzung des ISEK intensiv mit. Beteiligungsaktionen ermöglichen es den Bürgerinnen und Bürgern von Nied, Ideen und Anregungen einzubringen. Regelmäßige Formate sind der  Stadtteilbeirat, die Bewohnertreffen in allen Siedlungsteilen und Verfügungsfondsprojekte.
 
Das Stadtplanungsamt hat dafür den Caritasverband Frankfurt e.V. für das Quartiersmanagement beauftragt. Das Quartiersmanagement ist die Anlaufstelle vor Ort mit einem Stadtteilbüro (Alt-Nied 13). Aufgabe des Quartiersmanagements ist es in allen Phasen des Stadterneuerungsprozesses für eine kontinuierliche Beteiligung der Bewohner und lokalen Akteure zu sorgen. Dazu bietet das Quartiersmanagement eine Sprechstunde im Stadtteilbüro, moderiert Bewohnertreffen und fördert und begleitet den Aufbau und die Durchführung vielfältiger lokaler Kleinprojekte.

Bereits baulich umgesetzt werden konnten die Neugestaltung der Geschäftsstraße Alt-Nied und die Erneuerung der Beleuchtung entlang der S-Bahnlinie für ein besseres Sicherheitsempfinden. In mehreren Beteiligungsrunden mit den Anwohnerinnen und Anwohnern der Theresa-Herger-Anlage wurden die Grundlagen für eine klimafreundlichere Umgestaltung erarbeitet. Bisher sind zwei Sonnenschirme auf dem Spielplatz und ein Wildbienenhaus auf der Grünfläche errichtet worden. Zudem wurden über ein Duzend lokale Kleinprojekte über den Verfügungsfonds mit großem bürgerschaftlichem Engagement gefördert und umgesetzt.

2022 hat der Bau einer Calisthenics-Anlage als Auftakt für die dann folgende Neugestaltung der gesamten Parkanlage Nied-Süd begonnen. Weiterhin soll das Angebot für Radfahrende durch sichere Radabstellanlagen Schritt für Schritt verbessert werden. Auch ein derzeit in Bearbeitung befindliches Radverkehrskonzept für den Frankfurter Westen wird hierfür wichtige Erkenntnisse liefern.

Aktuell laufen vorbereitende Maßnahmen für weitere Projekte – angefangen von Abstimmungen mit den für die Umsetzung zuständigen Fachämtern und die gesetzlich erforderlichen Vergabeverfahren für Planungs- und Bauleistungen.

Wer über die Entwicklungen in Nied und zu den Projekten auf dem Laufenden bleiben möchte, kann sich auf den Verteiler des Infobriefs vom Quartiersmanagement setzen lassen.

Zur Seite der Stadtteilberatung




Mehr Informationen

ISEK

Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept © Stadtplanungsamt Stadt Frankfurt am Main
In dem Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK Nied) werden zu Beginn des Förderprogramms die Stärken und Schwächen des Stadtteils analysiert und Entwicklungsziele für die Zukunft vereinbart. In einem Maßnahmenkatalog werden Einzelprojekte dargestellt, durch deren Umsetzung diese Entwicklungsziele erreicht werden sollen.

Somit bildet das ISEK die Grundlage für den gesamten Umsetzungsprozess. Die Erstellung und auch die Umsetzung des ISEK erfolgte in Zusammenarbeit mit der vom Stadtplanungsamt beauftragten Projektsteuerung ProjektStadt und mit intensiver Beteiligung der Bewohnerinnen und Bewohner sowie der Vereine und Institutionen in Nied. Rund 780 Menschen aus Nied haben mit ihren rund 2.700 Ideen und Hinweisen wesentlich an der Erarbeitung mitgewirkt.


Beirat

Graphik zum Beirat Soziale Stadt Nied © Stadtplanungsamt Frankfurt am Main
Der Stadtteilbeirat vertritt während der Programmlaufzeit die Interessen der Bürgerinnen, Bürger und örtlichen Institutionen. Hier tauschen sich die Vertreterinnen und Vertreter des Stadtteils aus. Die Mitglieder des Beirats vertreten die Interessen des Gebiets und beraten über Projektvorschläge sowie notwendige Entwicklungen im Stadtteil. Der Beirat trifft sich regelmäßig und tagt öffentlich, um die Anregungen der Niederinnen und Nieder in das Projekt Sozialer Zusammenhalt Nied einzubringen.

Im August 2019 hat der Stadtteilbeirat Nied offiziell seine Arbeit aufgenommen. Erster Vorsitzender ist Torsten Gleich, Vertreter aus der Bewohnerschaft. Der Vorsitzende leitet die Sitzungen und sorgt mit Unterstützung des Quartiersmanagements dafür, dass die Anliegen der Niederinnen und Nieder berücksichtigt werden. Insgesamt 13 Bewohnerinnen und Bewohner aus allen fünf Siedlungsteilen Nieds und 12 Vertreterinnen und Vertreter der Institutionen sind Mitglieder in dem Beirat. Die 25 Mitglieder vertreten die Interessen des Gebiets, beraten über städtebauliche Entwicklungen und entscheiden über Nachbarschaftsprojekte, die mit städtischen Mitteln finanziert werden können (Verfügungsfonds).

Die Sitzungen finden alle sechs bis acht Wochen mittwochs von 18:00 bis 20:00 Uhr statt.


Bewohnertreffen

Bewohnertreffen in 5 Siedlungsteilen © Stadtplanungsamt Stadt Frankfurt am Main
Die Vertreterinnen und Vertreter der Bewohnerinnen und Bewohner im Beirat veranstalten mit Unterstützung des Quartiersmanagements regelmäßige Bewohnertreffen in allen fünf Siedlungsteilen: Die offenen, formlosen Treffen finden bedarfsorientiert etwa vier Mal im Jahr statt. In Verbindung mit dem Beirat fördern die fünf Bewohnergruppen den Austausch innerhalb ihres Siedlungsteils und die Vernetzung zwischen Beirat und den Menschen in den einzelnen Siedlungsbereichen.
Die Anliegen aus der Nachbarschaft werden durch die Bewohnervertreterinnen und Bewohnervertreter in den Stadtteilbeiratssitzungen berichtet. Aus den Bewohnertreffen entstehen auch Projektgruppen, in denen Verfügungsfondsprojekte umgesetzt werden.


Stadtteilbüro

Stadtteilbüro Nied, © Stadtplanungsamt Stadt Frankfurt am Main
In dem Wohn- und Geschäftshaus Alt-Nied 13 sind 2020 die Räumlichkeiten der ehemaligen Volksbankfiliale angemietet worden, um einen projektbegleitenden Treffpunkt und einen Arbeitsplatz für die Soziale Stadt Nied einzurichten. Das Stadtteilbüro ist sowohl ein Begegnungsraum als auch das Büro des Quartiersmanagements mit offenen Sprechstunden. Als Schnittstelle zwischen Stadtverwaltung, lokalen Einrichtungen und Bürgerschaft ist Quartiersmanagerin Marja Glage damit zentrale Ansprechpartnerin vor Ort, um sich über anstehende Entwicklungen im Stadtteil zu informieren oder über Angebote im Zusammenhang mit der Sozialen Stadt beraten zu lassen.


Kontaktdaten und Sprechstunden des Quartiersmanagements:

Marja Glage, Stadtteilbüro Nied, Alt-Nied 13, 65934 Frankfurt am Main, Telefon: 069 2982 6540 oder 0176 12982 202,
E-Mail: marja.glage@caritas-frankfurt.de 

Weitere Informationen finden Sie auch unter:
https://www.caritas-frankfurt.de/ich-suche-hilfe/wege-finden/quartiersmanagement/qm-nied 

Sprechzeiten: dienstags  10:00 Uhr - 12:00 Uhr
  donnerstags 16:00 Uhr - 18:00 Uhr

sowie nach Vereinbarung.


Jan Thielmann (ProjektStadt), Lisa Gerdom (Caritas), Marja Glage (Caritas) und Frederik Daub (ProjektStadt)]  © Stadtplanungsamt Stadt Frankfurt am Main

Im Stadtteilbüro finden regelmäßig Besprechungen, Bewohnertreffen, Beiratssitzungen und Arbeitsgruppen zu unterschiedlichen Themen statt. Durch einen leicht zugänglichen Ort wie das Stadtteilbüro können neue Veranstaltungsangebote entstehen, die den nachbarschaftlichen Austausch, die gemeinschaftliche Freizeitgestaltung sowie die soziale und kulturelle Teilhabe fördern, ohne die Menschen auszugrenzen, die sich solche Angebote sonst nicht leisten können. Der gemeinsam nutzbare Raum steht allen Niederinnen und Niedern offen.


Infobrief

Ein digitaler Infobrief hält Interessierte stets auf dem aktuellen Stand. Dieser wird ungefähr zweimonatlich und anlassbezogen per E-Mail versandt sowie in Infoschaukästen und im Stadtteilbüro-Schaufenster ausgelegt. An der Bearbeitung ist ein Redaktionsteam aus dem Beirat, das Stadtplanungsamt, die Projektsteuerung und das Quartiersmanagement eingebunden.

Ziele sind die Steigerung der Bekanntheit des Programms und aktueller Ereignisse, schnelle Information über den Arbeitsstand sowie Rückblick auf erfolgreiche Aktionen und Aktivierung durch Hinweis auf Beteiligungsmöglichkeiten. Zielgruppen sind insbesondere Bewohnerinnen und Bewohner in Nied und im Frankfurter Westen.

Wer regelmäßig den Infobrief als E-Mail erhalten möchte, kann nach einer formlosen E-Mail an das Quartiersmanagement in den Verteilerkreis aufgenommen werden.


Verfügungsfonds

Verfügungsfonds der Stadt Frankfurt am Main für Gebiete der Städtebauförderung, © Stadtplanungsamt Stadt Frankfurt am Main
Zur Stärkung eines gemeinwohlorientierten Engagements stellt die Stadt Frankfurt am Main den Gebieten der Stadterneuerung ein Budget (Verfügungsfonds) für die Durchführung von lokalen Kleinprojekten zur Verfügung, über das der Stadtteilbeirat entscheidet. Durch den Fonds soll bürgerschaftliches Handeln eigenverantwortlich und möglichst unbürokratisch ermöglicht werden.

Sie möchten in Ihrer Nachbarschaft aktiv werden und haben eine Idee? Die Kosten für Ihren Einsatz möchte die Stadt Frankfurt am Main Ihnen gerne erstatten.

Erste Projektideen können formlos mit dem Quartiersmanagement besprochen werden. Quartiersmanagerin Marja Glage bietet auch Hilfestellung bei der Antragstellung und dem Umsetzungsprozess an.


Zur Seite der Stadtteilberatung