Kulturcampus Frankfurt
Neustrukturierung des ehemaligen Campus Bockenheim
Projektbeschreibung
Planungsanlass
Bedingt durch Umzug der Goethe-Universität und die damit verbundene Konzentration des Lehrbetriebes an den Standorten Campus Westend, Campus Riedberg, wird das bestehende Campusgelände in Bockenheim aufgegeben.
Mit dem Bebauungsplan Nr. 569 „Senckenberganlage / Bockenheimer Warte“ wird die Rechtsgrundlage für eine geordnete städtebauliche Entwicklung der frei werdenden Flächen geschaffen. Ihnen kommt im Rahmen der Neustrukturierungen der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, des Senckenbergmuseums und der Platzierung weiterer Kultureinrichtungen sowie als Potenzial für Wohn- und Gewerbeflächen eine wichtige Bedeutung für den Stadtteil und die Gesamtstadt zu.
Planungsgebiet
Das Planungsgebiet umfasst im Wesentlichen das heutige Universitätsgelände Bockenheim und die Liegenschaften der Senckenbergischen Gesellschaft. Es liegt innenstadtnah in den Stadtteilen Bockenheim und Westend, westlich des Anlagenrings (Senckenberganlage und Zeppelinallee). Im Norden wird es von der Sophienstraße und im Süden von der Georg-Voigt-Straße begrenzt. Weiter südlich schließt sich das Messegelände an.
Das gesamte Gebiet umfasst vier Straßenblöcke und hat eine Größe von ca. 16,7 ha.
Planungsziele
Mit dem Bebauungsplan werden die planungsrechtlichen Grundlagen zur Entwicklung des KulturCampus Frankfurt in Verbindung mit einem neuen, lebendigen Stadtquartier geschaffen. Geplant ist eine Nutzungsmischung von bestehenden und neuen kulturellen Einrichtungen, Wohnen, Gewerbe, Einzelhandel, Gastronomie, Infrastruktur und qualitätvollen öffentlichen Räumen. Der Maßstab der Entwicklung soll sich hierbei an der vorhandenen Bebauung und den benachbarten Quartieren orientieren.
Auf dem KulturCampus Frankfurt sollen Synergieeffekte zwischen den bereits vor Ort ansässigen kulturellen Einrichtungen der Senckenbergischen Gesellschaft und der städtischen Bühnen mit den neu geplanten Einrichtungen der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst und möglichen neuen Kultureinrichtungen erzielt werden.
Projektverlauf
Mit dem zwischen dem Land Hessen und der Stadt abgeschlossenen Kulturvertrag vom März 1999 wurde die Voraussetzung für die Verlagerung der Goethe-Universität Frankfurt am Main geschaffen. Der Kulturvertrag gibt gleichzeitig den Rahmen für die städtebauliche Entwicklung des bisherigen Universitätsareals in Bockenheim vor, indem er Vorgaben über Art und Maß der zukünftigen Bebauung trifft.
Im Jahr 2003 lobten das Land Hessen und die Stadt Frankfurt gemeinsam einen internationalen städtebaulichen Wettbewerb aus.
Die Verfasser des ersten Preises, K9 Architekten, Borgards - Lösch - Piribauer, Freiburg, wurden mit der weiterführenden Ausarbeitung eines Rahmenplans beauftragt. Dieser Rahmenplan von 2004 wurde der Öffentlichkeit und den städtischen Gremien vorgestellt.
Im Frühjahr 2010 wurde der städtebauliche Entwurf im Rahmen von zwei Bürgerdialogveranstaltungen erneut überarbeitet. Kurz darauf entstand mit der Entscheidung, die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst auf dem Areal in Bockenheim anzusiedeln im Sommer 2010 das Konzept des KulturCampus Frankfurt. In einem weiteren wichtigen Schritt erwarb im Sommer 2011 die AGB Frankfurt Holding große Teilflächen des neuen Quartiers.
Die weitere Entwicklung des Planungsgebiets zu einem gemischt genutzten, lebendigen und kulturell geprägtem Quartier bildete von November 2011 bis März 2012 den Gegenstand von Planungswerkstätten, die mit hoher Beteiligung und Engagement der Bürgerinnen und Bürger durchgeführt wurden. Als Ergebnis der Planungswerkstätten wurde ein gemeinsamer Konsensplan entwickelt, der im Folgenden fachlich überprüft und im Herbst 2012 in einen Strukturplan übersetzt wurde. Auf dieser Grundlage wurde ein Bebauungsplanentwurf erarbeitet und im Frühjahr 2014 öffentlich ausgelegt. Nach Abwägung aller eingegangenen Stellungnahmen und Abschluss eines ergänzenden Städtebaulichen Vertrages lag dieser Anfang 2016 den politischen Gremien zum Satzungsbeschluss vor. Der Bebauungsplan ist am 26.04.2016 in Kraft getreten.
Die ABG Frankfurt Holding wird Flächen der Johann Wolfgang Goethe-Universität als allgemeine Wohngebiete sowie als Mischgebiete entwickeln, soweit und sobald diese vom Land an die ABG ins Eigentum übertragen werden. Davon unabhängig haben andere Bauherren mit der Entwicklung der in ihrem Eigentum befindlichen Flächen begonnen. Das Studierendenwohnheim auf dem Areal des ehemaligen Philosophicums wurde 2018 fertiggestellt, die Entwicklung des gemischten Quartiers mit zwei Hochhausstandorten auf dem ehemaligen AfE Areal ist weit fortgeschritten und der Bau der Jüdischen Akademie startete in 2021. Diese Umsetzung der Bauleitplanung wird auf einer neuen Projektseite eingestellt werden.
Mehr Informationen
Rahmenplanung 2004/2010
Rahmenplan 2004
Wesentliches städtebauliches Gliederungselement ist ein vom Bockenheimer Depot bis zum denkmalgeschützten Kramerbau der Pharmazie durchgehendes grünes Band, das dem Verlauf der alten Bockenheimer Landwehr folgt und das als Ordnungsstruktur die einzelnen Quartiere miteinander verknüpft. Mit diesem Band gelingt es, großzügige städtische Plätze und öffentliche Grünflächen zu schaffen, die gleichzeitig auch das Freiflächendefizit der benachbarten Quartiere ausgleichen sollen.
Grundlage des Planungskonzeptes ist die Entwicklung eines urbanen Stadtquartiers mit einer vielfältigen Nutzungsmischung aus Arbeiten, Wohnen, Einkaufen, Gastronomie und Kultur.
Neue Wohnquartiere sind entlang der südlichen Gräfstraße und längs der Grünachse vorgesehen, die gewerblichen Nutzungen werden überwiegend an der stark befahrenen Senckenberganlage angeordnet.
Der Bereich der Bockenheimer Landstraße wird zu einem neuen Stadtteilmittelpunkt umfunktioniert, Verkaufsflächen und Gastronomie rund um die Bockenheimer Warte ergänzen das Einzelhandelsangebots der Leipziger Straße.
Der denkmalgeschützte Gebäudekomplex zwischen Mertonstraße und Robert-Mayer-Straße ist als Ensemble in die Planung integriert, um weiterhin einer öffentlichen, kulturellen und wissenschaftlichen Nutzung zur Verfügung zu stehen.
Im Süden des Geländes an der Georg Voigt-Straße ist eine Kindertagesstätte mit fünf Gruppen vorgesehen.
Grundsätzlich sieht die Planung eine ruhige, gleichmäßige Höhenentwicklung vor. Die Anzahl der Vollgeschosse orientiert sich an den benachbarten Geschossigkeiten.
Eine Ausnahme bildet die Anordnung einer Hochhausgruppe südlich der Robert-Mayer-Straße. Sie ersetzt den vorhandenen AFE-Turm und schließt an den bereits bestehenden Hochhauspulk um die Ludwig-Erhard-Anlage an.
Verkehr
Das Planungsgebiet ist über die bestehenden Straßen und die vorhandene Infrastruktur des öffentlichen Personennahverkehrs bereits sehr gut erschlossen und an den überörtlichen Verkehr angebunden.
Die Erschließung der neuen gewerblichen Blöcke soll vorwiegend von den bestehenden Hauptverkehrstrassen erfolgen, so dass die angrenzenden Wohnquartiere Bockenheims nicht beeinträchtigt werden. Die Erschließung der neuen Wohnbebauung erfolgt hauptsächlich über die Gräfstraße.
Das Planungskonzept sieht vor, das zentrale Grünband und die Quartiersplätze zwischen den Blöcken den Fußgängern vorzubehalten. Es entsteht so eine ausgedehnte autofreie Zone, die sich nachhaltig auf die Qualität des Quartiers auswirkt.
Dialogveranstaltungen - Rahmenplan 2010
Auf Grund vielseitiger Anregungen der Bürgerinnen und Bürger aus den Stadtteilen Bockenheim und Westend und des großen Interesses am aktuellen Planungsstand hat das Stadtplanungsamt 2010 zwei ausgedehnte Dialogveranstaltungen zu den Neuplanungen des ehemaligen Campusareals durchgeführt.
Vor dem Hintergrund der Ergebnisse dieser Veranstaltungen und der vorliegenden politischen Beschlüsse wurde die ursprüngliche Rahmenplanung von 2004 in den kommenden Wochen durch das Siegerbüro im Wettbewerb, K9 Architekten, überarbeitet.
Die ausführlichen Protokolle der beiden Veranstaltungen sowie die Rahmenplanung von 2010 finden Sie unten stehend als PDF-Datei.
Baudenkmäler
Das Areal wird durch Bauten unterschiedlicher Zeitepochen geprägt. Die spätgotische Bockenheimer Warte (1435) ist Zeugnis des Grenzverlaufs zwischen den Territorien der ehemaligen Freien Reichsstadt Frankfurt und dem Amt Bockenheim und steht heute unter Denkmalschutz.
1899 wurde das Straßenbahndepot nördlich der Bockenheimer Warte errichtet. Der denkmalgeschützte Backsteinbau wird heute als Veranstaltungsort für Theaterinszenierungen genutzt.
Das Hauptgebäude der Universität und das südlich anschließende Senckenbergmuseum wurden Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut. Offene Arkaden verbinden den Museumsbau mit den Flügelbauten des Physikalischen Vereins und der ehemaligen Senckenbergischen Bibliothek. Das Senckenbergmuseum ist eines der größten Naturkundemuseen in Deutschland und ein Kulturdenkmal im Sinne des Hessischen Denkmalschutzgesetzes.
Die ebenfalls zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstandenen Villenbauten im südlichen Planungsgebiet stehen als Ensemble unter Denkmalschutz.
In den Jahren 1953 bis 1965 wurden bis auf das Studierendenhaus von Apel, Letocha, Roher und Herdt alle unter Denkmalschutz stehenden Gebäude unter der Leitung von Ferdinand Kramer errichtet: das Institut für Pharmazie, das Philosophische Seminargebäude, das Studentenwohnheim und die Stadt- und Universitätsbibliothek. Die Gebäude sind Teil des von Ferdinand Kramer entwickelten Universitätskonzepts, das auf einem orthogonalen Raster beruht und auf dem Prinzip des amerikanischen Campusgedankens aufbaut. Dieses wurde aber nur in Teilen umgesetzt.
Von den nach 1965 errichteten Gebäuden unterliegt keines dem Denkmalschutz.
KulturCampus Frankfurt
Mit der Entscheidung, die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst auf die ehemaligen Universitätsflächen zu verlagern, entstand die Idee des KulturCampus Frankfurt: künftig sollen hier Tänzer, Musiker und andere Kulturschaffende ausgebildet werden. Ergänzende Kultureinrichtungen sollen am Kulturcampus partizipieren. Im Rahmen des Erhalts des heutigen Studierendenhauses ist zudem ein bürgernaher Treffpunkt für Kultur und Soziales am Entstehen. Zusammen mit der bestehenden Einrichtung der Städtischen Bühnen im Bockenheimer Depot werden Synergieeffekte auf dem neuen Kulturcampus zukünftig nutzbar sein.
Als weiterer Bestandteil des KulturCampus plant die bereits vor Ort ansässige Naturforschende Senckenbergische Gesellschaft ihren Museums- und Forschungsbetrieb zu erweitern.
Alle aktuellen Informationen zum Kulturcampus und die Möglichkeiten zur Mitgestaltung finden Sie auf der Hompage des Kulturcampus Frankfurt.
Grundstückserwerb durch die ABG Frankfurt Holding
Im Sommer 2011 erwarb die ABG Frankfurt Holding im Namen der Stadt große Teilflächen des alten Campus Bockenheim vom Land Hessen. Damit wurde ein geregelter Übergang der Flächen an die Stadt Frankfurt sichergestellt.
Der Abschluss des Kaufvertrages unterlegt die Zielvorstellung, ein energieeffizientes Modellquartier, in dem Arbeiten, Wohnen und Genießen möglich ist, zeitnah zu realisieren. Auf den von der ABG Holding erworbenen Flächen sollen neben Wohnungen entlang der Gräfstraße im Zentrum des Areals Domizile für jetzt bereits in Frankfurt angesiedelte Kulturinstitute und auch Büros zur Senckenberganlage hin errichtet werden. Gleichzeitig soll es, in Ergänzung zum Angebot der Leipziger Straße, an Gastronomie und Einkaufsmöglichkeiten nicht mangeln.
„Wir wollen auf dem Areal Wohnen für alle möglich machen, Kultur für alle anbieten und Büros für eine Arbeitswelt des 21. Jahrhunderts schaffen“, erläutert ABG-Geschäftsführer Frank Junker den Kaufabschluss.
Start an der Gräfstraße
Der Startschuss für die neue Bebauung fiel 2012 nördlich des Depots. Als Initialzündung für das neue Quartier entstanden an dieser Stelle rund 200 Wohnungen. Der Entwurf hierfür wurde im Rahmen eines Wettbewerbs ermittelt. Im Ergebnis wurden Miet- und Eigentumswohnungen der ABG FRANKFURT HOLDING und der GWH Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH Hessen nach Plänen der Architekten Jens Happ, Stefan Forster und Karl Dudler gebaut.
Komplettiert wird der Wohnkomplex durch ein städtebaulich integriertes Einzelhandelsangebot mit Cafénutzung in den Erdgeschosszonen, das sich in seiner Erschließung zur Gräfstraße und dem Carlo-Schmid-Platz orientiert.
Planungswerkstätten 2011/2012
Die weitere Entwicklung des Kulturcampus Frankfurt stand im Mittelpunkt der Planungswerkstätten, die die Stadt Frankfurt in Zusammenarbeit mit der ABG Frankfurt Holding von November 2011 bis April 2012 durchgeführt hat. Die insgesamt 14 Veranstaltungen wurden von den Büros Freischlad + Holz, Herwarth + Holz und der AGL moderiert. Begleitet und vorbereitet wurden die Planungswerkstätten darüber hinaus von einer Steuerungsgruppe und einem Runden Tisch, der sich aus Vertretern der Bürgerschaft, der Politik, dem OBR, der Dezernate Planung und Kultur, der ABG Frankfurt Holding und Akteuren der kulturellen Einrichtungen zusammensetzte.
Mit dem Entschluss einen ausgedehnten Bürgerdialog in Form von Planungswerkstätten zu initiieren, reagierte der Magistrat auf eine Vielzahl von Anregungen aus der Bevölkerung. Entsprechend hoch war das Interesse und Engagement: mit insgesamt ca. 350 Teilnehmern wurden die Themenschwerpunkte Städtebau/ Denkmalschutz, öffentlicher Raum/ Ökologie/ Verkehr, Wohnen und Kultur an drei Wochenenden diskutiert und kreativ weiterentwickelt.
Zu Beginn der Werkstätten wurde die aktuelle Planung vorgestellt, ergänzt durch fachliche Informationen (Werkstatthandbuch) und einer Reihe themenbezogener Vorträge von eingeladenen Fachleuten, Gutachtern und Mitarbeitern der Stadtverwaltung.
Neben Diskussionen im großen Forum wurde die Planung dann in kleinen moderierten Gruppen skizziert und kritisch hinterfragt.
Zudem fanden die offiziellen Sitzungen ihre Ergänzung in themenbezogenen Arbeitsgruppen, die zwischen den Werkstadtwochenenden tagten und in einer Vielzahl von interessanten Begegnungen zwischen Bürgern, Verwaltung und Politik.
Nachdem die wichtigsten Fragestellungen für die Werkstätten fixiert waren, konnten gemeinsame Leitbilder für das Campusareal formuliert und unterschiedliche städtebauliche Szenarien diskutiert werden.
Die Werkstätten wurden planerisch durch das Büro Herwarth+ Holz begleitet. So konnten die Ergebnisse jeder Werkstatt fortlaufend in städtebauliche Entwurfsfassungen transferiert werden, um den Teilnehmern die räumlichen Konsequenzen ihrer Vorschläge zu verdeutlichen. Schließlich konnte ein städtebauliches Konzept gefunden werden, das von der Mehrheit der Teilnehmer als konsensfähig angesehen wurde.
Diese stadträumliche Vorzugsvariante wurde im Folgenden im zeichnerisch und im Modellbau auf ihre Umsetzbarkeit überprüft. Ziel war es, ein städtebauliches Grundgerüst zu finden, dass in seiner Umsetzung ein breites Spektrum an Nutzungen und baulichen Möglichkeiten bot.
Konsensplan
Das letzte Werkstattwochenende diente der Formulierung eines Konsensplans, der die Arbeitsergebnisse als Basis für die Entwicklung des Quartiers abstrakt abbildet:
Nördlich der Bockenheimer Landstraße ist die Entstehung eines großen Kulturkomplexes vorgesehen, der die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst beherbergen und die Theaternutzung des Bockenheimer Depots einbinden soll. Von hier aus verläuft, entlang der historischen Jügelstraße eine Sichtachse zum Eingangsportals des neuen, erweiterten Senckenbergkomplexes. Entlang der Jügelstraße befindet sich u.a. das Studierendenhaus, das als kulturelles und soziales Zentrum erhalten und ausgebaut werden soll. Die Platzierung weiterer Kultureinrichtungen entlang der Jügelstraße ist gewünscht.
Grundsätzlich wird ein stark durchmischtes Quartier angestrebt. Dennoch soll der vorwiegende Teil der neuen Wohnbebauung im ruhigeren, westlichen Areal platziert werden, entlang der Senckenberganlage wird es Flächen für gewerbliche Bebauung geben können.
Die frühere Landwehr wird in Form einer grünen Allee nachvollzogen, die sich im Verlauf mehrmals zu größeren Grünanlagen aufweitet, um ausreichend Raum für Bepflanzung und Naherholung zu gewährleisten. Ergänzt wird das Freiflächenangebot durch eine Reihe neuer Fußgängerbereiche, die zu Stadtteilplätzen und Flächen für kulturelle Aktivitäten ausgebildet werden sollen.
Das Thema Verkehr wurde kontrovers diskutiert. Der Wunsch nach einem autoarmen Quartier und der Rückbau der Bockenheimer Landstraße um eine Spur wurden formuliert. Dennoch galt es auch die Erreichbarkeit der neuen Nutzungen und die Abwicklung der vorhandenen Verkehrsströme zu berücksichtigen.
Ebenfalls intensiv erörtert wurden die ökologischen und klimatischen Auswirkungen der Planung. Die Idee eines ökologischen Modellquartiers wird weiter verfolgt.
Auch der Wunsch nach bezahlbarem Wohnraum und das Wohnen in Wohngruppen wurde intensiv beratschlag. Ebenso der Erhalt und die Umnutzung der denkmalgeschützten Bestandsgebäude.
Strukturplan und Bebauungsplan
Nach Abschluss der Planungswerkstätten galt es, die Ergebnisse auf ihre Umsetzbarkeit zu prüfen. Die dokumentierten Ergebnisse wurden an die Politik übergeben. Seitens des Stadtplanungsamtes wurde im Sommer 2012 ein Strukturplan erstellt: als Zwischenschritt auf dem Weg zum Bauleitplan wurden hier die Wünsche des Konsensplans in planungsrechtliche Regelungen transferiert. Der erläuterte Strukturplan wurde der Stadtverordnetenversammlung als Bericht vorgelegt und im November 2012 der Öffentlichkeit vorgestellt.
Auf der Grundlage des Strukturplans wurde 2013 ein Bebauungsplanentwurf erstellt.
Dieser setzt Art und Maß der baulichen Nutzungen, die überbaubaren Grundstücksflächen, öffentliche und private Freiflächen sowie Verkehrsflächen fest. Er macht darüber hinaus unter anderem Angaben zu Baumerhalt- und Anpflanzungen, Wegebeziehungen und Stellplätzen. In einer ausführlichen Begründung zum Bebauungsplan mit Umweltbericht werden die einzelnen Planungsentscheidungen erläutert.
Der Bebauungsplanentwurf wurde im Frühjahr 2014 öffentlich ausgelegt. Nach Abwägung aller eingegangenen Stellungnahmen und Abschluss eines ergänzenden Städtebaulichen Vertrages lag dieser Anfang 2016 den politischen Gremien zum Satzungsbeschluss vor. Der Bebauungsplan ist am 26.04.2016 in Kraft getreten.
Unter der Homepage www.kulturcampusfrankfurt.de können alle Informationen über den Verlauf und die Ergebnisse der Planungswerkstätten abgerufen werden.