Das „Produktive Quartier Gutleut-West“ wird Standort für das Interims-Schauspielhaus
Mit Beschluss vom 11.07.2024 haben die Frankfurter Stadtverordneten den Weg bereitet für die Entwicklung des westlichen Gutleutviertels zum „Produktiven Quartier Gutleut-West“. Ziel dabei ist die Entwicklung eines nutzungsgemischten, gemeinwohlorientierten und nachhaltigen Quartiers, in dem modellhaft Gewerbe, Wohnen sowie soziale und kulturelle Einrichtungen vereint werden soll. Dabei entsteht ein vielfältiges, buntes Quartier, welches zukunftsweisend sein soll auch für andere Entwicklungen in Frankfurt am Main.
Ehemaliges Hochregallager als Ort für Schauspiel-Interim
Das Grundstück „Gutleutstraße 324“ nimmt dabei in mehrfacher Hinsicht eine Schlüsselrolle ein. Durch das vorhandene, leerstehende Gebäude - ein ehemaliges Hochregallager einer Bank - steht hier zeitnah ein großvolumiges Bauwerk zur Verfügung, welches bereits seit langem den Charakter des Quartiers prägt. Seine Umnutzung für eine Interimsspielstätte und weitere Einrichtungen der Städtischen Bühnen ist kostengünstiger als ein Neubau, so dass zeitnah neue Räume für das Schauspiel, aber auch andere städtische Nutzungen geschaffen werden können.
„Marktplatz“ für Besucher des Schauspiels und Menschen im Quartier
Das Grundstück bildet dabei den Dreh- und Angelpunkt des neuen Quartiers: Insbesondere die Freifläche vor dem Gebäude kann als „Marktplatz“ im weiteren Sinne fungieren: Einerseits kann hier das Schauspiel nach außen an die Öffentlichkeit treten. Andererseits kann hier für die Menschen im Quartier ein zentraler Treffpunkt für Gemeinschaft und Austausch entstehen.
Neuer Kulturstandort auch über die Schauspiel-Zwischennutzung hinaus
Darüber hinaus bietet das Grundstück aber auch Potenziale für die Ansiedlung weiterer städtischer Bedarfe. Diese können synergetisch mit dem Schauspiel verbunden werden. Nach dem Auszug des Interims-Schauspielhauses stünde zudem ein etablierter Standort für die Kultur oder eine Vielzahl anderer Nutzungen zur Verfügung. Er kann so weiterhin Strahlkraft über die Grenzen des Gutleutviertels entfalten und Menschen anziehen.
Erfolgreiche Beispiele für die Entwicklung von Transformationsquartieren
Entsprechende Konzepte zur Aktivierung und Entwicklung von Transformationsquartieren sind nicht neu, sondern ein bewährtes Mittel. Die Entwicklung in Zürich-West Anfang der 2000er Jahre zeigt, wie eine solche Nutzung für die Quartierentwicklung eingesetzt werden kann. Auf dem Escher-Wyss-Areal ist mit dem Schiffbau ein neuer Standort für das Schauspiel entstanden. Dieser hat den Prozess in Zürich-West entscheidend dynamisiert. Auch die Stadt Stuttgart setzt aktuell auf das Interim der Oper im neuen "Rosenstein Quartier". Damit will sie einen starken Entwicklungsimpuls setzen und das Quartier in der Öffentlichkeit verankern.